Streit im Lobpreisteam

5 Dinge, die du bei Streit im Lobpreisteam sofort tun kannst
Soviel vorab: Streit ist in Worshipteams nicht ungewöhnlich! Es darf uns nicht wundern, wenn ein wichtiger Bereich wie die Anbetung Anlass zu Schwierigkeiten bietet. Anbetung ist ein Hauptbestandteil unseres christlichen Lebens und somit auch direkt ein Angriffsziel des Feindes.
Worüber es oft Streit gibt...
1. Lehre und Inhalt
Hier ist die Besorgnis die Ursache, dass theologische Einseitigkeiten oder (vermeintlich) falsche Aussagen in Liedern zu finden sind. Nicht selten ist es ein zwischenmenschliches und kulturelles Konfliktpotenzial, was hier zu Tage tritt. Es gibt einige Lieder, welche je nach Gemeindekontext auch völlig unterschiedlich gedeutet werden können. Wollen wir verstehen, was der Autor überbringen wollte oder geben wir mehr Acht darauf, was wir naheliegender Weise interpretieren? Eine einseitige Auflösung scheint uns wenig
Die Lösung ist: Sich über umstrittene Lieder auszutauschen und gemeinsam in die Bibel zu schauen.
2. Liedauswahl und Musikstile
Es geht um den ewig alten Streit um „alte“ und „neue“ Lieder oder das passende Mischverhältnis (und wer dieses bestimmt!). Oft in erster Linie auf Grund von unterschiedlichen Musikgeschmäckern und persönlicher Frömmigkeitsgeschichte. Die Lösung scheint nicht pauschal auf der Hand zu liegen und erfordert manchmal einen Kompromiss. Wir persönlich haben uns profiliert und mixen keine alten und neuen Lieder durch. Es hat sich vielfach bewährt das nicht zu tun. Sicher ist es aber eine respektvolle Sache, wenn wir ab und zu einen der alten "Klassiker" neu aufbereiten. Schließlich sind wir nicht die ersten Christen auf der Welt.
Was du tun kannst: Frage einen Kritiker, was genau ihm nicht passt, welches Lied und warum? Vielleicht fällt es manchen Menschen generell schwierig, sich auf Neues einzulassen. Dazu ist es möglich, dass es keine gute Umsetzung in der Praxis gibt und die Qualität der Musik Anlass der Besorgnis ist. Ich habe schon erwähnt, dass „zu viel“ Instrumenteneinsatz den Leuten erscheint, als wäre die Musik zu laut. Ein gewisses Bandcoaching ist unerlässlich und auch das Nachdenken über Generationsbrücken in der Musik.
Die Lösung ist: Die Sensibilisierung der Musiker und Techniker.
Musik hat eine hohe kulturelle Bedeutung in unserer Gesellschaft heute. Manche Kritiker möchten gerne zu früheren Formen zurück, weil sie Angst vor den weltlichen Einflüssen haben. Oft wird dabei nicht beachtet, dass bereits die alten Reformatoren die Melodien von bekannten weltlichen Liedern mit christlichen Texten versahen und man manchmal nur in einer anderen Zeitkultur stecken geblieben ist. Ebenso ist die Orgel kein sakrales Instrument.
Doch es gibt Musik, die Generationen besser verbindet als andere. Dazu gehören Musicals, Songwriter, Schlager und die Klassik. Dabei spielt das soziale Milieu eine wesentliche Rolle bei dem Musikgeschmack.
Hierzu empfehle ich die ausführliche Darstellung in „Mehr als nur ein Lied“ (254-259) und die Forschungsergebnisse des Sinus-Institutes (z.B. VON KULT BIS KULTUR. VON LEBENSWELT BIS LEBENSART.)
3. Kulturelle Identität
Brauchen wir Zielgruppengottesdienste wie ICF, Hillsong und co.? Wie können wir kulturübergreifend arbeiten und die Generationen verbinden? Geht es nur durch Mix und Kompromisse?
Frage: Gibt es Radiosender die alles mischen und gerne gehört werden? Nein.
Frage: Gibt es Radiosender die alles mischen und gerne gehört werden? Nein.
Man benötigt schon ein Profil, eine Identität, ansonsten bleibt eine kleine spezielle (Ziel?-)Gruppe.
Fast alle Menschen wünschen sich eine passende kulturelle Identität, bei der man ungefähr weiß, was einen erwartet – auch musikalisch! Guido Baltes gebrauchte das Bild eines Regenbogens als Wandfarbe in der Gemeinde. Zwar findet jeder seine Lieblingsfarbe darin, doch kaum einer wäre damit zufrieden. Treffender kann es kaum beschrieben werden. Wer alle Wünsche gleichermaßen bedienen will, wird auf lange Sicht alle enttäuschen.
Die Lösung ist: Eine Leitkultur zu schaffen, die in der Lage ist, gelegentlich andere Formen zu integrieren. Ist die Leitkultur Popmusik, so kann dennoch ab und zu ein (Posaunen-)Chor oder eine Klassikbesetzung wunderbare Akzente setzen.
Hier ist eine Chance! Die Bereitschaft zu musikalischen Brücken ist dann besonders hoch, wenn der Zweck ein anderer ist, als die gemeinsame Anbetung. Lies diesen Satz nochmal, denn er ist wichtig! Wenn der Gottesdienst auf ein bestimmtes Thema abzielt, muss es zu Beginn ein Anbetungslied sein? Nehmen wir doch einfach etwas anderes zielführendes, wenn es zu diesem Zeitpunkt mehr um die Hinführung zu einem Thema, als um die gemeinsame Anbetung geht. Da ist Platz für musikalische Vielfalt!
Ein bisschen schwieriger ist der Einsatz von polarisierenden Musikstilen. Dazu gehören Rock, Metal, Techno, Hip Hop,...
Die musikalische Akzeptanz wird bei den gesellschaftsfähigeren Stilen hoch sein, aber wird für die meisten nicht zu der beliebtesten Musik zählen. Dazu zählt auch viel von der bekannteren Worshipmusik.
WIE KANNST DU STREIT UND KONFLIKTE IM TEAM LÖSEN?
1. Spreche die Dinge an.
Auseinandersetzungen sind wichtig für echten Frieden Innen und Außen.
2. Erkenne das wirkliche Problem.
Was ist die Angst und der wahre Grund des Konfliktes?
3. Übernimm Eigenverantwortung.
Nichts ist ekeliger als die Vergeistlichung und die mangelnde Übernahme von Verantwortung! Beten ist super, aber es muss auch direkte Gespräche und Konfrontationen geben.
4. Versuche den anderen zu verstehen - aus seiner Perspektive.
Das bedeutet: Gemeinsam Zeit verbringen und viele Gespräche führen.
5. Erkenne, dass Streit normal ist.
Sonst hätte Paulus die Christen nicht so häufig aufgefordert, einander zu lieben: Gal.5,13; Röm.12,10; 2.Kor.13,11; Eph.4,2f.
Frage zum Nachdenken: Wem soll die Musik gefallen?
Angelehnt an: Guido Baltes, Mehr als nur ein Lied, 246-271
Feiert Jesus
Workshop
Komplett-
paket
Damit bist Du mit Deinem
gesamten Lobpreisteam
sehr gut aufgestellt,
auch wenn ihr andere Musik,
wie von Hillsong und co.
miteinander arrangiert.
Verbunden als Team. Verbunden als Gemeinde. Verbunden mit Gott und die Frucht wird kommen.